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Der in Weingarten geborene Künstler Dietmar Schönherr kommt über Zeichnungen und Aquarelle zum Medium Acryl, arbeitet aber auch mit Collageelementen und Druck. Schönherr verwendet oft Holzplatten, die den Bildern auch ihre Struktur geben. In Schichten wird die Acrylfarbe aufgetragen, mit dem Spachtel bearbeitet, um plastischer zu wirken und eine gewisse Bildtiefe zu erzeugen.
Auch bei Schönherr steht das Menschenbild im Vordergrund. Er beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit Köpfen und Paaren, die oftmals expressive Gesichter mit hypnotisch anmutenden Augen aufweisen. Diese skurrilen, verfremdeten, verformten Körper und Köpfe bilden den größten Teil seines Oeuvres. Mitunter geht es in seinen Arbeiten auch um Paarverhältnisse, wobei die Paare in Beziehungen, Konventionen oder in der eigenen Fantasie gefangen sind. Mal stehen sie auf dem Kopf, mal haben sie einen gigantischen Teddybären als Barriere zwischen sich. Ein anderes Mal berühren sich ihre Nasenspitzen. Schönherr drückt dadurch Nähe, Entfremdung, innerlichen Rückzug aus. In manchen Arbeiten klingen auch humoristische oder sozialkritische Töne an.
Offensichtlich nichts von alledem ist in dem 2015 entstandenen Werk Sinnlichkeit zu erkennen, denn es hat einen Rückenakt zum Inhalt. Die scheinbar untypische Arbeit verweist auf eins der ältesten und vielfältigsten Genres in der Kunst, den Akt. So bietet doch das Motiv des unbekleideten Körpers geradezu unerschöpfliche Möglichkeiten, die Sicht des Menschen auf sich selbst, seine Ideale, Ängste und Träume darzustellen.
In Schönherrs Rückenakt präsentiert uns eine pralle Schönheit ihre voluminöse Rückseite. Der ausladende, stämmige Unterbau sitzt auf dem eher schmalen Oberkörper einer weiblichen Person, die ihre Haare zum Zopf gebunden hat. Fast wie aus zwei verschiedenen Personen zusammengesetzt wirkt der Körper dieser Frau. In ihrer symmetrischen aufgebauten Rückenansicht ohne jegliche Drehung des Körpers hat sie nichts Elegantes an sich, strahlt eher Monumentales aus. Kraftvoll wirkt die Dame, aber auch transparent und zerbrechlich. Denn der malerische Gestus gibt der Figur eine durchscheinende Struktur, ein Hineinsehen in den Körper. Durch die Frische der Farben und deren expressiven Farbauftrag mildert Schönherr die statuarische, symmetrische Komposition und lässt uns somit auch ohne den Anblick des Gesichts oder der für den Künstler so typischen Augen, in das Wesen der Dargestellten blicken.